Christiane Felscherinow wuchs in einer Familie auf, die durch die Alkoholkrankheit ihres Vaters geprägt wurde. Als sie sechs Jahre alt war, zog die Familie nach West-Berlin in ein Hochhaus der Neuköllner Gropiusstadt. Auch nach der Scheidung der Eltern besserte sich ihre soziale Situation nur bedingt. Bereits im Alter von zwölf Jahren konsumierte sie Drogen. Mit 14 Jahren war sie heroinabhängig und prostituierte sich auf dem Kinderstrich an der Kurfürstenstraße und am Bahnhof Zoo. Ihre Mutter bemerkte erst nach zwei Jahren das Doppelleben ihrer Tochter.
1978 sagte Felscherinow in einem Prozess als Zeugin aus. Die beiden Stern-Reporter Kai Hermann und Horst Rieck wurden auf sie aufmerksam und baten sie um ein Gespräch über die Drogenszene. Nach zweimonatiger Recherche entstand daraus das Buch Wir Kinder vom Bahnhof Zoo, ein autobiographisches Werk, durch das die Öffentlichkeit erstmals etwas über den Alltag der Drogenszene und den Teufelskreis aus persönlichen Nöten und Drogensucht erfuhr. Das Buch wurde 1981 von dem Regisseur Uli Edel mit Natja Brunckhorst in der Hauptrolle unter dem Titel Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo verfilmt.
Zwischen 1981 und 1983 versuchte Felscherinow mit Unterstützung ihres damaligen Lebensgefährten Alexander Hacke,
eine Karriere als Sängerin und Filmschauspielerin zu starten, teilweise
unter dem Namen „Christiane F.", teilweise unter dem Künstlernamen
„Christiana". Mit Hacke trat sie als Musikduo unter dem Namen Sentimentale Jugend auf, unter anderem beim Festival Genialer Dilletanten im September 1981 in Berlin. 1982 nahm sie als Solosängerin einige Schallplatten im Stil der Neuen Deutschen Welle auf. Hauptrollen spielte sie in den Filmen Neonstadt (1981, unter anderem neben Charles Brauer, Barbara Freier, Lisa Kreuzer, Michaela May, Billie Zöckler) und Decoder (1983). Im Herbst 1983 nahm sie an einer Promotiontour für den Film Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo durch die USA teil. Dabei offenbarte sie erstmals ihren vollständigen Namen.
Von 1987 bis 1993 lebte Felscherinow in Griechenland. Später wohnte sie mit ihrem Sohn (* 1996) in Teltow und in Berlin. Von Zeit zu Zeit trat Felscherinow mit Presseinterviews an die Öffentlichkeit.[1]
Nach einem kurzen Aufenthalt in Amsterdam kehrte sie nach Berlin
zurück. Mehreren Medienberichten zufolge wurde sie zwischenzeitlich
rückfällig. 2008 nahm das Jugendamt ihren Sohn in Obhut.[2][3]